Maßnahmen zum Klimaschutz werden zum wirtschaftlichen Muss und entscheiden über den Geschäftserfolg. Die Zukunft bringt mehr Transparenz und Branchen-Pionieren einen Wettbewerbsvorteil.
Während die Europäische Kommission Anfang dieses Jahres die Richtlinien im Lieferkettengesetz (CSDDD) zum Schutz der Umwelt nachschärft – unter anderem mit einem Reduktionspfad für Treibhausgase – und Deutschland schon ein fix verankertes Gesetz über die Sorgfaltspflichten in Lieferketten verabschiedet hat, wird in Österreich aktuell noch über den rechtlichen Rahmen diskutiert. Für Unternehmen werden die weitreichenden Auswirkungen der europäischen Vorgaben zu Berichtspflicht, Lieferkettengesetz und Nachhaltigkeits-Taxonomie immer spürbarer. Der Stand der Vorbereitungen in Österreichs Wirtschaft ist durchwachsen. Internes Know-how und die Strukturen für die notwendigen Veränderungen fehlen vielfach noch, um die zukünftigen Vorgaben zu erfüllen. So müssen auch Werbetreibende und Vermarkter ihre Lieferkette samt Stakeholder im Auge behalten, denn Werbemaßnahmen haben ebenfalls einen Einfluss auf ihren CO2-Fußabdruck.
„Unternehmen werden in Zukunft zunehmend nach ihrer Umweltbelastung beurteilt werden. Im internationalen Umfeld erarbeiten Agenturen bereits Messstandards, wie beispielsweise den ‚Eco-Score‘, um Unternehmen nach ihren CO2-Emissionen zu bewerten. Der Score wird also Einfluss auf Entscheidungen in der Mediaplanung haben“, weiß Karina Wundsam, Geschäftsstellenleitung Wien.
Das Thema Nachhaltigkeit dominiert die digitale Werbebranche. In seinem jüngsten Report „State of Readiness – Sustainability in Digital Advertising“ berichtet das IAB Europe, dass eine typische Werbekampagne Schätzungen zufolge etwa 5,4 Tonnen CO2 ausstößt, wobei eine programmatische Ad Impression etwa ein Gramm an CO2-Emission verursacht. Mit der steigenden Zahl an Ad Impressions wird das Thema Nachhaltigkeit also zu einem offensichtlichen Problem für die gesamte Branche.
„Digital bedeutet natürlich nicht gleich CO2-frei. Vermarkter als auch Marketing- sowie Kommunikationsexpertinnen und -experten sind jetzt gefragt, durch diverse Maßnahmen ihre Treibhausgasemissionen zu verringern. Das beginnt bei Vermarktern beispielsweise bei der Stromwahl und bei Werbetreibenden bei der richtigen Partner- und Werbemittelwahl vor der Kampagnenplanung“, so Karina Wundsam.
Das Wissen über die eigene CO2-Bilanz: Was verbraucht wieviel?
In einer beispielgebenden Studie hat der deutsche Stromanbieter Lichtblick die Werbemittel seiner Markenkampagne auf ihre Emissionen von der Produktion bis hin zur Ausspielung untersuchen lassen. Die Kampagne umfasste digitale Werbe-Assets, Digital Out-Of-Homes (DOOHs), digitale TV-Clips (TVCs) sowie Plakate und Postkarten. Die Kampagne hatte insgesamt einen CO₂-Fußabdruck von 20.249 Kilogramm CO₂. Der größte Teil davon entfällt auf digitale Außenwerbung (9.030 Kilogramm CO₂), gefolgt von Riesenposter (6.210 Kilogramm CO₂). Die digitalen Werbe-Assets rangieren am vorletzten Platz mit 1.598 Kilogramm CO₂. Bei der Ausspielung ist die Art des Endgerätes entscheidend. Je nach Ausspielungs-Case gibt es unterschiedliche Variablen wie die Datenübertragung oder das Gewicht des Werbemittels, die den größten Einfluss auf die Emissionen haben.
Maßnahmen zur CO2-Reduktion entlang der Wertschöpfungskette
Manchmal hilft schon eine andere Programmiersprache, um weniger Daten zu übertragen, Ladezeiten zu verringern und damit den Server zu entlasten. Den größten Hebel haben die Unternehmen aber damit, möglichst viel Ökostrom zu beziehen. Als Teil des Klimaneutralitätsbündnis turntozero achtet Russmedia am Firmensitz in Schwarzach bereits auf einen schonenden Umgang mit Ressourcen. Zum Beispiel wurde die Beleuchtung energiesparend angepasst, es wird verstärkt auf E-Mobilität im Unternehmen gesetzt und Mitarbeiter werden darin bestärkt, die öffentlichen Verkehrsmittel auf dem Arbeitsweg zu nutzen. Darüber hinaus unterstützt das Unternehmen verschiedene Nachhaltigkeitsprojekte weltweit. Bereits 2019 hat Russmedia alle Mitarbeiter CO2-neutral gestellt. Als nächster logischer Schritt folgte im Jahr darauf schließlich die CO2-Neutralität von VOL.AT, Österreichs erstem klimaneutralen News-Portal.
Mit VOL.AT CO2-neutral werben und surfen
Alle Aktivitäten auf VOL.AT sind seit 2020 klimafreundlich: das Lesen von News, das Ansehen von VOL.AT TV, Videos und Bildergalerien, das Sammeln von Ländlepunkten und sogar das Schalten von Werbung.
„Das Thema Nachhaltigkeit liegt in den Grundwerten von Russmedia. Als Portalbetreiber, der täglich Energie zur Produktion und zum Betrieb der Nachrichtenseite und zur Ausspielung von Werbung verbraucht, ist es uns ein besonderes Anliegen in den nachhaltigen Klimaschutz zu investieren. Leserinnen und Leser können auf VOL.AT mit gutem Gewissen surfen und Nachrichten konsumieren; Werbetreibende leisten ihren Kampagnen nicht mehr nur einen Beitrag für die lokale Wertschöpfung in Vorarlberg, sondern tragen auch zum Klimaschutz bei“,, so Georg Burtscher, Geschäftsführer Russmedia Digital GmbH.
Über das Klimaneutralitätsbündnis „turn to zero“
Rund 200 Unternehmen und Organisationen haben sich zum Klimaneutralitätsbündnis zusammengeschlossen. Das gemeinsame Ziel: Den Unternehmensfußabdruck innerhalb von maximal zwölf Jahren klimaneutral stellen.